Neues Abwasserpumpwerk für Industrieansiedlungen im Dresdner Norden

Die Stadtentwässerung hatte im vergangenen Jahr eine 330 Meter lange Abwasserleitung im Gewerbegebiet Rähnitz verlegen lassen, um das Boschwerk anzuschließen. Die Abwasser-Anschlüsse sind fertig. Parallel dazu hatte auch der Bau eines neuen, leistungsfähigen Abwasserpumpwerkes direkt neben dem alten an der Radeburger Straße begonnen. Mit rund einer Million Kubikmetern fällt dort künftig jährlich die zehnfache Abwassermenge als bisher an.

„Der Bau liegt voll im Plan“, sagt Projektleiter Rainer Aurin von der Stadtentwässerung. Der Rohbau im Untergrund steht. Das „Untergeschoss“ in der Tiefe ist acht Meter hoch. Installiert werden in der Maschinenhalle später vier elektrische Pumpen mit einer Leistung von jeweils 55 Kilowatt. So ist das Pumpwerk künftig in der Lage, 140 Liter Abwasser je Sekunde vom Gewerbegebiet mit dem Boschwerk über Steigungen weiter ins zentrale Kanalnetz in Richtung Klärwerk Kaditz zu befördern. Die alte Anlage kann nur 60 Liter Abwasser je Sekunde pumpen.

Jetzt werden dort erste Ausrüstungsteile eingebaut. Dazu zählen unter anderem Metalltreppen und Podeste, die künftig als Zugang zu den Armaturen nötig sind. Ende Juni werden auch die Abwasserpumpen geliefert, die dann eingebaut werden. Das ist die künftige Maschinenhalle des Abwasserpumpwerks, die acht Meter hoch ist und unter der Oberfläche liegt. Auf die Betonsockel kommen später die vier Pumpen.

Kürzlich hat der Hochbau begonnen. Das wird an den ersten, etwa drei Meter hohen Wänden aus Kalksandsteinen sichtbar, die schon stehen. In diesem „Obergeschoss“ wird die Steuer- und Regeltechnik in großen Schränken untergebracht. Außerdem ist dort Platz für das Notstromaggregat. Das ist nötig, damit auch bei einem Stromausfall das Abwasser weiter abgepumpt werden kann, erläutert der Projektleiter.

Bis zu zehn Bauleute arbeiten derzeit an dem Pumpwerk. „Es gibt keine coronabedingten Ausfälle“, sagt Aurin. Im nächsten Monat soll mit dem Bau des Dachs begonnen werden. Spätestens im Juli soll es betoniert werden.

Geplant ist, dass das Pumpwerk im November dieses Jahres den Probebetrieb aufnimmt. Bis Jahresende sollen auch die Außenanlagen wieder begrünt und gestaltet sein. Das alte Pumpwerk wird später teilweise abgerissen. Die Stadtentwässerung investiert für den neuen Kanal im Gewerbegebiet und das große Pumpwerk rund 7,5 Millionen Euro.

Auch die Drewag hatte bereits im Rekordtempo ab 2018 Leitungen verlegt und Anlagen errichtet. In einem ersten Abschnitt hatten die Stadtwerke binnen eines Dreivierteljahres bis März 2019 an der Wilschdorfer Landstraße ein Schalthaus für den 20-Kilovolt-Mittelspannungsanschluss des Gewerbegebiets errichtet. Je nach Bedarf im Gewerbegebiet können drei Transformatoren mit jeweils 40 Megavoltampere folgen, um weitere Großbetriebe mit Strom versorgen zu können. Verlegt wurden zudem Strom-, Gas und Wasserleitungen.

Quelle: Peter Hilbert, Sächsische Zeitung